Ernährung nach den 5 Elementen
Essen im Zyklus
Die Ernährung nach den 5 Elementen ist ein wichtiger Bestandteil der traditionellen chinesischen Medizin (TCM). Ganz im Gegensatz zur westlichen Schulmedizin, wo Ernährung leider heute keine große Rolle mehr spielt, obwohl dies nicht immer so war.
„Lass die Nahrung deine Medizin sein“ – ein Rat von Hippokrates, einen der berühmtesten Ärzte des Altertums und „Vater“ der modernen Medizin.
Auch bei uns wurden über viele Jahrhunderte hinweg, Lebensmittel und Kräuter, bei körperlichen Beschwerden eingesetzt. Vieles davon ist heute noch erhalten und Bestandteil der Naturheil- und Kräutertherapie. Den Körper in die Lage zu versetzen, sich selbst zu helfen, das ist der präventive und therapiebegleitende Ansatz. Die Ernährung nach den 5 Elementen aus der TCM kann hier einen wertvollen Beitrag liefern.
So eignet sich die Ernährung nach den 5 Elementen hervorragend, als begleitende Maßnahme zur Schulmedizin und zur Eigenanwendung.
Ernährung nach den 5 Elementen bei
Die Wirkung von Lebensmitteln in der TCM
… und des Jahres-, Tages- und Lebens-Zyklus
In der Ernährungslehre nach den 5 Elementen werden die Nahrungsmittel und Kräuter nach bestimmten Kriterien eingeordnet. So haben diese Lebensmittel eine bestimmte Wirkung im Körper und können entsprechend eingesetzt werden. Die Hauptzuordnung basiert auf der 5 Elementenlehre in der traditionellen chinesischen Medizin. Hier findest du 5 Elemente: Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser.
Diese Elemente sind verbunden mit einer Geschmacksrichtung, einer bestimmten Farbe und einer Jahreszeit aber auch Lebenszeit. So entsteht der Jahreskreis – der Tag-Nacht-Zyklus und der immerwährende Auf- und Abstieg. Jedem Element entspricht ein bestimmter Funktionskreis. Ein Funktionskreis ist nicht einfach nur ein Organ. Er stellt ein zusammenhängendes System im Körper dar, welchem bestimmte Organe, Körpersysteme und Emotionen zugeordnet ist. Es gibt noch weitere Kriterien, aber diese sind für die Ernährung die wichtigsten, um die Zusammenhänge zu verstehen.
Holz
- Funktionskreis: Leber/Gallenblase
- Geschmack: sauer
- Farbe: grün
- Geruch: moosig
- Assoziationen: der Neubeginn/Frühling – Sonnenaufgang
Feuer
- Funktionskreis: Herz/Dünndarm (Kreislauf- und 3-Fach-Erwärmer)
- Geschmack: bitter
- Farbe: rot, orange
- Geruch: verbrannt
- Assoziationen: die Hochzeit/Sommer – Mittag
Erde
- Funktionskreis: Milz/Magen
- Geschmack: süß
- Farbe: gelb
- Geruch:
- Assoziationen: der Spätsommer – Nachmittag
Metall
- Funktionskreis: Lunge/Dickdarm
- Geschmack: scharf
- Farbe: weiß
- Assoziationen: die Ernte/ Herbst – Abend
Wasser
- Funktionskreis: Niere/Blase
- Geschmack: salzig
- Farbe: schwarz
- Assoziationen: der Rückzug, Weisheit/Winter – Nacht





Die Thermik – Temperatur
Eine wichtige Zuordnung in der Ernährungslehre nach den 5 Elementen kommt der Temperatur der Nahrungsmittel zu. Die Thermik sagt aus, wie ein Lebensmittel oder ein bestimmtes Kraut wirkt. In der TCM werden 5 Temperaturen unterschieden.
Dabei ist die Thermik sehr wichtig. Denn bei der Diagnose nach der traditionellen chinesischen Medizin werden Symptome in sogenannte Syndromen eingeteilt. Und dabei spielt die Thermik eine herausragende Rolle. Denn Ziel einer individuell angepassten Ernährung nach der TCM ist die Wiederherstellung des inneren Gleichgewichts. Und so werden Hitzeproblematiken mit kühlenden Nahrungsmitteln und Kältesyndrome mit wärmenden Nahrungsmitteln ausgeglichen.
Das heißt, es muss immer darauf geachtet werden, ob etwaige Hitzezustände oder auch Kälte, Feuchtigkeit oder Trockenheit, im Körper vorherrscht. Entsprechend werden die Nahrungsmittel oder Kräuter verordnet.
- kalt
- kühl
- neutral
- warm
- heiß
Geschmack und Wirkrichtung
Eine weitere wichtige Zuordnung zu den 5 Elementen ist der Geschmack. Jeder Geschmack hat eine „Wirkrichtung“. Damit kann das QI exakt gesteuert werden. Du kannst das auch ganz einfach nachvollziehen. Überlege einmal: wie fühlt es sich an, wenn du in eine Zitrone beißt? Oder ein sehr scharfes Chili isst? Richtig. Bei der Zitrone zieht sich dir alles zusammen. Und nach dem Chili beginnst du möglicherweise am Kopf zu schwitzen. So werden Kräuterrezepte oder auch diätische Rezepte nach diesen Prinzipien erstellt:
- sauer – zieht zusammen, nach innen
- scharf – streut nach außen und nach oben
- süß – nährt und beruhigt, stabilisiert, hält fest
- bitter – leitet nach unten
- salzig – löst auf
Der Basis-Geschmack ist der „Süße Geschmack“. Denn das entspricht dem nährenden Prinzip des Funktionskreis Erde/Milz und Magen. Rezepturen in der chinesischen Diätethik berücksichtigen und kombinieren die Wirkung der Lebensmittel und Kräuter zu einem harmonischem Ganzen. Das kann ein Teerezept, ein Dekokt oder eine Kräutertinktur genauso sein, wie eine Kraftsuppe oder eine Ernährungsempfehlung.