Übergang vom Frühling in den Sommer
Die Dojo-Zeit Vor-Sommer
Die Übergangszeit vom Frühling in den Sommer beginnt nach dem Dojo-Kalender der chinesischen Medizin am 27. April und endet am 16. Mai. Es ist der Übergang vom kleinen YANG des Frühlings zum großen YANG des Sommers und damit ein eher sanfter Übergang. Wie alle Dojo-Zeiten ist diese Zeit dem Funktionskreis MILZ/Magern zugeordnet. Es geht jetzt darum, die MILZ zu entlasten und zu stärken.
Vorbereiten auf die Hitze des Sommers
Wetterextreme besser verkraften können
Dieses Jahr hatte ich das Gefühl, dass die Dojozeit Vor-Sommer schon im April begonnen hätte. Da hatten wir im April schon Temperaturen, welche normalerweise nur im Sommer erreicht werden. Diese unnatürliche Wetterverschiebung führt bei Menschen, mit schwachem Herz-Kreislauf-System schnell zu Beschwerden wie Schwindel, Bluthochdruck, Kopfschmerzen oder auch starke Müdigkeit. So denke ich, dass meine Empfehlungen für die Dojozeit Vor-Sommer gerne auch schon früher umgesetzt werden können. Je nachdem, wie sich das Wetter in den nächsten Jahren entwickelt und wir mit den Wetterextremen lernen müssen, umzugehen. Denn Ziel jeder Maßnahme ist es, die Körpersäfte und das Blut zu stärken und so, besser mit der Hitze (dem Feuer) des Sommers, umgehen zu können.
Auch Kopfschmerzen und Schwindel können Folge eines Säfte- und Blutmangels (TCM-Indikation) sein.
Was bedeutet Blut- und Säfte Mangel in der TCM?
In der traditionellen chinesischen Medizin und Ernährungslehre, beschreiben wir den energetischen Zustand des Körpers. Lange bevor es moderne Diagnosegeräte gegeben hat, haben chinesische Ärzte anhand des körperlichen und geistigen Zustandes eines Patienten, sogenannte Syndrome festgestellt. Diese entstanden rein aus der Beobachtung und sind somit eine Erfahrungsmedizin. Der Blut- und Säfte Mangel trat früher hauptsächlich im Sommer und bei großer Hitze auf. Aber auch durch großen Blutverlust, nach einer Geburt und bei Hungersnöten.
Blut- und Säftemangel durch Stress
Heutzutage kommt der unnatürliche Lebensrhythmus dazu. Angefangen von zu wenig oder unregelmäßiger Schlaf durch Schichtarbeit oder exzessiven Lebenswandel, ist DAUERSTRESS ebenfalls ein Zustand der HITZE. Und HITZE trocknet. So sind besonders Frauen von Blut- und Säftemangel betroffen, weil durch die monatliche Regelblutung, zusätzlich noch einmal Blut abgegeben wird. Blutmangel zeigt sich auch oft als westlicher Eisenmangel bzw. Anämie. So gibt es Hinweise darauf, dass bei DAUERSTRESS und ÜBERLASTUNG und ÜBERFORDERUNG ein erhöhter Bedarf am Spurenelement Eisen aber auch den B-Vitaminen besteht
Säftemangel durch zuwenig Trinken?
Bei Säftemangel verstehen viele, dass dieser durch zu wenig Trinken zustande kommt. Doch das stimmt nur bedingt. So wichtig es ist, genug WASSER zu trinken, ist vor allem eine suppig und saftige Ernährung wichtig. Also Lebensmittel, welche dich „befeuchten“ und Zubereitungsformen, welche dein Magen gut aufnehmen und verarbeiten kann. Dazu dann weiter unten noch mehr.
Innere Hitze bei Blut- und Säftemangel
Häufige Beschwerden
Blut- und Säftemangel kann natürlich das ganze Jahr über bestehen und chronisch sein. Das Problem ist nur, dass durch die Trockenheit und Hitze des Sommers, sich die körperlichen Beschwerden verstärken können. Dazu kommt, dass im Frühling auch noch mehr Wind bläst. Das erleben wir ja jetzt schon fast täglich. Und auch Wind trocknet. So kommt es zu typischen Symptome wie Schwindel, Kopfschmerzen, innere Unruhe, Schlafschwierigkeiten und Aggressivität.
Aber auch Herzrhythmusstörungen, Bluthochdruck und andere Herzbeschwerden können sich verstärken. Das Blut – die wichtigste YIN-Substanz, kann nicht gut fließen und alle Organe mit Nährstoffen und Feuchtigkeit versorgen.
Die „Mitte“ stärken (MILZ/Magen) und entlasten
Lebensmittel für den Säfteaufbau
Um die Säfte zu nähren, eignen sich gut Trinkkuren mit Gemüsesäften und Gemüsebrühen. Dafür empfehle ich dir Gemüsesorten, welche besonders gut befeuchten und Blut aufbauen wie
- Sommergemüse – Zucchini, Melanzani und Paprika
- Tomaten, Cocktailtomaten
- rote Beerenfüchte wie Erdbeeren, Himbeeren und alle anderen Beeren
- Wildgemüse wie Brennnessel aber auch Giersch, Gundermann und Löwenzahn
Der Geschmack sollte nicht scharf sondern leicht säuerlich sein. Dafür gibst du einen Spritzer Zitronensaft oder Apfelessig Naturtrüb in die Suppen und Säfte. Auch eine Prise Salz und ein paar Tropfen Olivenöl oder Leinöl sollte nicht fehlen.
Trinkkur mit Brennnesseltee
Jetzt sind die Brennnesselblätter noch jung. Für eine Trinkkur mit Brennnesseltee während der Dojozeit Vor-Sommer, nimmst du einfach eine Handvoll Brennnesselblätter (Vorsicht – Handschuhe anziehen) – reinigst sie unter fließendem Wasser und übergießt sie in einer Glasfalsche oder Kanne mit kochend heißem Wasser. 20 Minuten ziehen lassen und schluckweise über den Tag verteilt trinken.
Hinweis: Dieser Tipp kommt aus meiner Buchempfehlung 'Kraftzeiten nach der chinesischen Heilkunde' von Karola Bettina Schneider (Affiliatelink). In diesem Buch findest du noch weitere interessante Rezepte und Tipps für jede Jahreszeit und Übergangszeit wie Suppen, Frühstücksempfehlungen, etc.
Buchtipp – Kraftzeiten nach der Chinesischem Heilkunde – ein tolles Buch, welches ich immer gerne empfehle!
Innerlich befeuchten mit Aloe Vera
Die Aloe Vera Trinkkur zur Vorbereitung auf den Sommer
Jetzt wirst du vielleicht sagen: „nicht schon wieder“. Aber ich werde es nicht müde, immer wieder bei allen Themen rund um Trockenheit, Säftemangel und Blutmangel, dir das Aloe Vera Drinking Gel von LR zu empfehlen. Besonders die Variante Aloe Vera Drinking Gel Intense Sivera.
Hier trifft sich die absolute Top-Feuchtigkeits-Pflanze Aloe Vera mit 2 % Brennnesselextrakt. Das tägliche Trinken von 100 ml Aloe Vera aufgeteilt auf 2 – 3 Portionen, kann dich unterstützen, deiner innere Trockenheit entgegen zu wirken.
Wenn du mehr erreichen möchtest, und auch über eine Leberentgiftung und Darmsanierung nachdenkst, dann schau dir mal hier die Darm- und Stoffwechselkur an. Oder frage mich einfach.
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Grüne und rote Smoothies gegen innere Trockenheit
Aber auch „grüne und rote Smoothies“ kannst du in den Alltag integrieren. Am besten zum Frühstück. Jedoch ist es wichtig, den Smoothie nicht kalt aus dem Kühlschrank zu essen. Und ja essen – also schluckweise in den Mund nehmen und kauend aufnehmen, sodass die Enzyme im Mund ihre Arbeit tun können. Für Smoothies eignen sich besonders gut die Wildblattgemüse wie Brennnessel, aber auch Blutampfer und die Blätter von Radieschen, die ersten Salatblätter, Spinat und Mangold. Schau einfach was die Natur dir schon jetzt schenkt.
Besonders zu empfehlen: Stangensellerie, ein Spezialist, wenn es um die Stärkung von YIN geht.
Nicht zu viel Fruchtzucker im Smoothie
Obst solltest du nur eine kleine Menge wie 1/2 Apfel oder ein paar Beeren, hinzufügen, um nicht zu große Mengen an Fruchtzucker über das Smoothie aufzunehmen. Das würde deiner Leber nicht besonders gut bekommen. Zitronensaft, ein wenig Zitronenschale und Wasser. Es eignet sich aber auch Grapefruit oder Limetten. Fertig ist dein blut- und säfteaufbauender Smoothie für die Dojozeit Vor-Sommer.
Rezept für einen blutaufbauenden grünen Smoothie
Mein persönlicher Favorit
Hier nun mein Rezept für so einen grünen, Säfte spendenden Smoothie. Du brauchst dafür einen guten Mixer mit mindestens 30000 Umdrehungen wie Vitamix aber es gibt auch schon günstige Einstiegsmodelle.
Smoothie Zutaten für 2 Portionen:
- 1/2 Zitrone
- die Schale – fein abkratzen
- 2 – 3 Stangen Stangensellerie
- 1/2 Apfel
- eine Handvoll frische Brennnesselblätter
eventuell auch 3 – 4 Stängel von Gundermann oder Giersch (Achtung: nur nehmen, wenn du dir sicher bist)
Wasser – ungefähr 250 ml oder auch mehr
Alles im Mixer mindestens 1 Minute bei hoher Drehzahl verkleinern. In Gläser füllen und ein paar Tropfen Leinöl eintropfen. Langsam schluckweise einnehmen und „essen“.
Getreidekur zur Entlastung von Magen- und Darm
Hirsekur in der Dojozeit Vor-Sommer
In der TCM nutzen wir Getreidekuren, um unsere Mitte zu stärken und das Verdauungssystem zu entlasten. Da die MILZ für den Blutaufbau zuständig ist, hilft das, Blut und Säfte zu tonisieren. Grundsätzlich wurde dafür in der Dojozeit Vor-Sommer auch Weizen eingesetzt. Doch in Anbetracht dessen, dass der Weizen von heute nicht mehr der ursprüngliche Weizen ist und oft Unverträglichkeiten oder Intoleranzen auf Weizen vorliegen, empfehle ich das nicht. Höchstens Urgetreide wie Emmer oder Einkorn, könntest du als Congee – lange kochen und als Getreidebrei genießen.
Der Hirse – Nicht nur gut für das Blut
Hirse hat den Vorteil glutenfrei zu sein. Er ist regional verfügbar und wird meistens gut vertragen. Goldhirse ist geschält, was den Anteil an Antinährstoffen verringert. Immer gut waschen, vor der Zubereitung. Hirse hat viele gute Nährstoffe und Inhaltsstoffe, die sich auch positiv auf das Bindegewebe, Knochen und Sehnen auswirken.
Aber lese hier mehr zur Hirsekur in der TCM.
Ein warmer Hirsebrei in der Früh mit Beeren, Mandelmus oder ein Hirsotto mit Gemüse, sind tolle Rezepte, die du ausprobieren solltest.
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