Glutenintoleranz im Vormarsch
Immer mehr Menschen leiden an einer Glutenunverträglichkeit oder auch Glutenintoleranz!
Immer mehr Menschen leiden an Glutenunverträglichkeit. Oder auch Glutensensitivität oder Glutenintoleranz. Das kann sich durch Blähungen, Durchfall, Müdigkeit und unerklärliche Gewichtszunahme oder Gewichtsabnahme zeigen. Doch manche Menschen haben jahrelang überhaupt keine typischen Symptome. Oder würden die Symptome nicht mit den Gluten in Verbindung bringen. In diesem Blog-Artikel möchte ich mir dir der Frage nachgehen, warum das Thema Gluten immer mehr in den Fokus gelangt. Und warum eine Glutenintoleranz eigentlich keine Krankheit sondern der Normalfall ist.
Die Geschichte vom Brot und Gebäck
Wie schaut das typische Frühstück eines Österreichers oder einer Österreicherin aus? Bestellst du in einem Wiener Kaffeehaus ein typisches Wiener Frühstück, bekommst du 2 Semmerl (Weißbrötchen), 1 Ei, Butter und Marmelade. Mit Aufschlag auch noch Schinken und Käse. Und natürlich Kaffee dazu. Meistens den sogenannten Melange (Milchkaffee).
Brot und Gebäck das übliche Frühstück
Aber auch bei unserer liebsten Nachbarn, der Deutschen und in ganz Europa aber auch in den USA, schaut es fast genau so aus. Brot und Gebäck sind die liebste Mahlzeit. Weil einfach zu bekommen. Und kaum ein Aufwand für die Zubereitung. Alles muss schnell gehen. Nicht nur beim Frühstück. Wobei immer mehr Menschen, die in meine Praxis kommen und unter massiver Müdigkeit und Energiemangel leiden, überhaupt nicht mehr frühstücken. Dafür ist keine Zeit mehr vorhanden.
Die Vormittagsjause oder das „Mittagsweckerl“
Dann kommt Brot und Gebäck spätestens zur Mittagszeit in den Magen. Belegt mit Wurst, Schinken, Käse oder auch vegan. Egal. Das „Jausenweckerl“ ist die ideale Mahlzeit. Kein Kochen. Du kannst es ganz nebenbei zu deiner Arbeit in dich hineinkauen. Die Auswahl in den Geschäften ist in der Zwischenzeit exorbitant. Und gegen das schlechte Gewissen, isst du schon mal ein Vollkorngebäck statt einer Semmel aus Weißmehl. Doch Vollkorngetreide kann bei einer Unverträglichkeit noch größere Probleme machen. Denn oft vertragen Menschen mit einer Sensitivität auf Gluten auch die sogenannten Antinährstoffe in der Schale des Getreides nicht gut. Wir nennen das auch eine „Vollkorn-Unverträglichkeit“

Brot zum Abendessen
Noch nicht genug, ist dann ein einfaches Abendessen mit Brot der krönende Abschluss. Leider nicht die Ausnahme sondern die Regel. Und wenn du dann mit Völlegefühl oder auch Bauchschmerzen schlafen gehst, dann fragst du dich vielleicht, was da bei dir falsch läuft. Leidest du an einer Unverträglichkeit auf Brot? Einer Unverträglichkeit auf Weizen oder sogar Glutenunverträglichkeit?
Anmerkung zum Beitragsbild
Das Beitragsbild Foto habe ich letztens bei der U-Bahn Station gemacht. Unglaublich, welch große Auswahl an gefülltem Gebäck mit allem möglichen, heute angeboten werden. Nicht zu vergessen die Süßigkeiten im obersten Regal.
Brot, Gebäck und Plunderteig, wohin du schaust
Getreide – Getreide – Getreide und noch mehr Getreide – Gluten – Gluten – Gluten
Nun, mit Brot und Gebäck ist es meistens nicht getan. Denn Getreide und Gluten befindet sich nicht nur in Brot und Gebäck. Süße Verführungen – Kuchen, Donuts, Brownies, Krapfen, Plundergebäck mit und ohne Fülle, Torten – auch hier ist das Angebot unendlich. Und das bedeutet, dass in fast allen solchen Süßspeisen auch Weizenmehl enthalten ist. Alternativ auch schon mal Dinkelmehl. Aber egal, beides strotzt vor den sogenannten Gluten. Die Frage ist jetzt, was sind diese Gluten überhaupt und warum müssen die in all diesen Nahrungsmitteln enthalten sein? Und warum verträgst du diese Gluten immer schlechter?

Getreide – Gluten – Antinährstoffe
Worin befinden sich Gluten und was sind Gluten?
Gluten sind ein Bestandteil einiger Getreidesorten. Sie sind der Kleber. Und sie sorgen dafür, dass das Brot und Gebäck so schön aufgeht und eben die Konsistenz bekommt, welche wir so an Brot schätzen. Wenn du geglaubt hast, dass Gluten nur im Weizen vorkommt, dann muss ich dich enttäuschen. Gluten sind Bestandteil ALLER Getreide, welche mit dem Weizen verwandt sind.
Glutenhaltiges Getreide:
- Weizen und Weizenderivate
- Roggen
- Dinkel
- Gerste
- Triticale
- Kamut, Emmer, Einkorn
Besonders problematisch ist jedoch der Weizen, der in der Zwischenzeit so gut wie überall und in jedem industriell gefertigten Nahrungsmittel zu finden ist.

Hafer eigentlich Glutenfrei
Der Hafer ist mit dem Weizen nicht verwandt. Der Hafer selbst ist Glutenfrei. Doch kann er durch die Produktion mit Gluten verunreinigt sein. Das spielt aber nur bei einer echten Zöliakie eine Rolle. Dann musst du „glutenfreien Hafer“ kaufen. Das wird heutzutage in den Reformhäusern auch schon angeboten. Bei einer Glutensensitivität darfst du Hafer gerne in deine Ernährung einbauen. Denn Spuren davon, werden oft gut vertragen. Jedoch gibt es selten aber auch Unverträglichkeiten auf die im Hafer befindlichen Antinährstoffe wie Avenin und Avenalin. Probiere es einfach aus!
Die Weizen-Invasion
Die industrielle Lebensmittelproduktion und ihre Schattenseite
Weizen ist in unserer Nahrung heutzutage allgegenwärtig. Denn Weizen ist einfach anzubauen und lässt sich durch Züchtungen und Gentechnik gut verändern. So haben große Saatgutkonzerne keine Kosten und Mühen geschaut, dem Weizen nicht nur eine große Menge Eiweiß und damit GLUTEN anzuzüchten. Mit dem Vorwand den Weizen gegen Schädlinge, Pilze und Krankheiten resistenter zu machen und damit die „Welternährung“ zu sichern, wurde der UR-WEIZEN bis zur Unkenntlichkeit gezüchtet. Und natürlich patentiert, um davon das große Kapital zu schlagen. Mit dem ursprünglichem Weizen hat das nicht mehr viel zu tun.
Der Mensch – der Darm und das Getreide mit Gluten
Steinzeiternährung – Paleo-Ernährung
Das Problem – wir – der Mensch, sind nicht darauf ausgerichtet, Unmengen an Getreide und Gluten zu essen. Und schon gar nicht darauf, gentechnisch verändertes Getreide wie Weizen (immer öfter auch Dinkel) mit einer hohen Menge an Antinährstoffen zu verdauen. Denn wenn wir uns unsere ursprüngliche Ernährung seit der Steinzeit betrachten, dann gab es kaum glutenhaltiges Getreide in der Ernährung. Der Großteil der Menschheit vor der industriellen Lebensmittel-Revolution hat kaum bis gar keinen Weizen gegessen. Andere Grundnahrungsmittel wie Mais, Reis, Hülsenfrüchte, Quinoa oder auch Wurzeln wie Maniok stellten den Hauptbestanteil der Nahrung dar. Aus diesem Wissen heraus haben sich ganze Ernährungsformen entwickelt wie die Paleo-Ernährung oder auch Steinzeit-Ernährung.
Entzündungen durch Gluten – oft lange unentdeckt
Kranker Darm – kranker Mensch
Unser Verdauungssystem, Magen und vor allem der Darm, leiden darunter. Die Darmflora verändert sich, die Magen- und Darmschleimhaut wird durchlässiger oder entzündet sich (Reizdarmsyndrom, Leaky Gut). Unverträglichkeiten auf Weizen aber auch Dinkel, Roggen oder Gerste sowie Glutenunverträglichkeit bzw. Glutensensitivität entstehen. Häufig zeigen sich zumindest lange Zeit keine oder nur vage Symptome. Oder diese Symptome und Beschwerden werden nicht mit einer Unverträglichkeit auf Gluten oder auch auf Weizen, in Zusammenhang gebracht. Denn durch Mikroentzündungen und einen kranken Darm kann es zur Irritation des Immunsystems kommen. Mit Auswirkungen im gesamten Körpersystem. Angefangen von Allergien, Auto-Immun-Reaktionen, Magen-Darm-Beschwerden, Blähbauch, Hauterkrankungen und vielem mehr.
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Glutenunverträglichkeit und -Intoleranz vermeiden
Vielseitige Ernährung ohne Gluten
Präventiv lässt sich sagen, dass eine vielseitige Ernährung mit Großteils glutenfreien Lebensmitteln und einem hohen Anteil an Gemüse, Kräutern, Blattgemüse, und Pilzen, das Risiko der Beschwerden aufgrund von Gluten reduziert. So werden glutenhaltige Getreide wie Dinkel aber auch Roggen in kleinen Mengen meistens gut vertragen. Unter kleiner Menge verstehe ich aber nicht den täglichen Genuss von Roggen oder Dinkel. Sondern eben die Ausnahme.
Gesunde Glutenfreie Ernährung – kur mäßig oder auch längerfristig
Bei einer Glutenunverträglichkeit oder auch Glutenintoleranz kann es sinnvoll sein, einige Wochen oder auch länger auf Gluten insgesamt zu verzichten. So kann sich dein Magen-Darm-System und damit dein Immunsystem wieder beruhigen. Die Beschwerden klingen ab. Achtung: Wird bei dir eine Zöliakie festgestellt – das ist eine Auto-Immun-Erkrankung – dann musst du aus heutiger Sicht der Dinge, ein Leben lang komplett auf Gluten verzichten.
Kein Nährstoffmangel bei glutenfreier Ernährung
Das Argument mancher Ernährungsgurus (oder Psydo-Gurus), dass du bei einer glutenfreien Ernährung einen Nährstoffmangel bekommst, lasse ich nicht gelten. Denn viele der glutenfreien Alternativen strotzen nur so vor wichtigen Nährstoffen und Ballaststoffen. Auch bei einer glutenfreien Ernährung gilt natürlich, dass diese nicht einseitig und auf industriell gefertigte Nahrungsmittel wie glutenfreiem Brot, aufbauen sollte.
Glutenfreie Alternativen
Zu den glutenfreien Lebensmitteln, welche wir gut als Beilagen und Basis in unsere Ernährung integrieren können, gehören:
- Reis (jede Reissorte)
- Wildreis
- Buchweizen
- Hirse wie Braunhirse, Rispenhirse, Zwerghirse
- Hafer
- Mais
- Quinoa
- Kartoffel (Erdäpfel)
- Süßkartoffel
- Maniok, Tapioka
- Nüsse und Mandeln
- Hülsenfrüchte wie Bohnen, Kichererbsen, Linsen, Erbsen
Es gibt aus all diesen Lebensmitteln in der Zwischenzeit auch Mehl-Alternativen, welche du bei einer glutenfreien oder Gluten-reduzierten Ernährung gut einsetzen kannst. Auch findest du viele Rezepte im Internet. Schau mall hier auf Pinterest.
Glutenfreie Ernährung leicht gemacht
Gut gekochtes Polenta oder Hirse, Reisgerichte, selbstgemachtes Buchweizenbrot und natürlich Erdäpfel (Kartoffeln) in allen möglichen Formen, bietet eine breite Auswahl an Möglichkeiten. Kombiniert mit Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte, Hülsenfrüchten, viel Gemüse und Obst, entstehen wohlschmeckende glutenfreie Gerichte.
Auch kannst du mit glutenfreien Mehlmischungen oder auch OHNE Mehl, glutenfreie Kuchen und Mehlspeisen backen. Probiere vieles aus. Manchmal auch ein Gericht öfter, bis du dich an den anderen Geschmack gewöhnst. Denn glutenfreies Brot und Gebäck schmeckt einfach anders und kann am Anfang ungewohnt sein. Verzichte möglichst auf fertige Industrienahrung – auch wenn „Glutenfrei“ drauf steht.
Hier ein paar Rezeptideen für glutenfreie Kuchen:
Der besondere Buchtipp: Pro Gesundheit – Contra Gluten
Das Buch „Pro Gesundheit – Contra Gluten“ ist ein absolutes Muss für alle, die sich näher mit der Ursache von chronischen Erkrankungen in Zusammenhang mit einer Glutenunverträglichkeit bzw. Glutenintoleranz sowie dem Problem von Milchunverträglichkeit auseinandersetzen wollen. Ich empfehle dieses Buch vor allem JEDEM Arzt und Therapeuten, der mit ernährungsbedingten Erkrankungen zu tun hat. Aber auch Betroffenen von Auto-Immunerkrankungen, Allergien und bei Beschwerden im Magen-Darm-Bereich.
Buchtipp anschauenWeitere Buchtipps und Rezepte :
Auch wenn es im Internet bereits tolle Rezepte gibt, so empfehle ich zumindest am Anfang der Ernährungsumstellung, auch ein Buch. So kannst du in Ruhe blättern und anfangen, nach zu kochen und zu glutenfrei zu backen.
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