Glutenunverträglichkeit, was ist das?

Immer mehr Menschen leiden an einer Glutenunverträglichkeit!

Immer mehr Menschen leiden an Glutenunverträglichkeit. Oder auch Glutensensitivität. Das kann sich durch Blähungen, Durchfall, Müdigkeit und unerklärliche Gewichtszunahme oder Gewichtsabnahme zeigen. Doch einige haben auch jahrelang überhaupt keine typischen Symptome. Oder  würden die Symptome nicht mit den Gluten in Verbindung bringen.

Oft hört man, dass Gluten für Entzündungen im Körper mitverantwortlich sein könnten. Gluten stehen auch im Verdacht, Allergien und Autoimmunerkrankungen zu begünstigen. Wissenschaftliche Beweise gibt es dafür noch nicht. Trotzdem verzichten immer mehr Menschen auf den Verzehr von Gluten freiwillig verzichten. Zum Beispiel in der Paleo-Ernährung. Und machen gute Erfahrungen damit.

Ob das allerdings jetzt wirklich so ist, sei in Frage gestellt. Denn nur weil das Weglassen eine Verbesserung bringt, bedeutet das noch nicht, dass es sich hier um eine Glutenunverträglichkeit handelt. So könnte schon die Reduktion von Getreide und damit Omega 6-Fettsäuren, eine Reduktion von Entzündungen begünstigen. Aber was sind Gluten überhaupt?

Glutenunverträglichkeit Glutenintoleranz Glutensensitivität

 Getreide – Gluten – Antinährstoffe

Gluten sind ein Bestandteil einiger Getreidesorten. Sie sind der Kleber. Und sie sorgen dafür, dass das Brot und Gebäck so schön aufgeht und eben die Konsistenz bekommt, welche wir so an Brot schätzen. Wenn du geglaubt hast, dass Gluten nur im Weizen vorkommt, dann muss ich dich enttäuschen. Gluten sind Bestandteil ALLER Getreide.

Glutenhaltiges  Getreide:

  • Weizen und Weizenderivate (Emmer, Einkorn, Urweizen)
  • Roggen
  • Dinkel
  • Gerste

Hafer ist mit dem Weizen nicht verwandt. Der Hafer selbst ist Glutenfrei. Doch kann er durch die Produktion mit Gluten verunreinigt sein. Das spielt aber nur bei einer echten Zöliakie eine Rolle. Dann musst du „glutenfreien Hafer“ kaufen. Das wird heutzutage in den Reformhäusern auch schon angeboten. Bei einer Glutensensitivität darfst du Hafer gerne in deine Ernährung einbauen. Denn Spuren davon, werden oft gut vertragen. Probiere es einfach aus!

Antinährstoffe

Aber nicht nur die Gluten machen unserem Darm zu schaffen. Jedes Getreide aber auch Samen und Hülsenfrüchte, bilden zum Selbstschutz gegen Fraß-feinde und Krankheiten sogenannte „Anti-Nährstoffe“. Auch FoodMaps genannt. Diese können unserem Darm ebenfalls belasten. Und machen Getreide, Samen (auch glutenfreie) und Hülsenfrüchte generell schwer verdaulich! Siehe auch …

Glutenfreie Alternativen

Zu den glutenfreien Alternativen gehören Getreide – oder besser Samen/Gräser:

  • Buchweizen
  • Hirse, Braunhirse
  • Mais
  • Quinoa
  • Amaranth
  • Reis

Diese Liste stellt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Gerade in den letzten Jahren hat sich die Auswahl bei den Alternativen drastisch erweitert. So kommen aus Asien und Afrika immer mehr interessante Samenfrüchte, welche auch bei glutenfreier Ernährung, gut zu verwenden sind.

Wenn du auch auf glutenfreie Getreide/Samen reagierst, dann sind die Ursache vielleicht Anti-Nährstoffe, und nicht die Gluten. Und diese kannst du nur reduzieren, in dem du lernst, wie du deine Speisen zubereiten musst. Durch die richtige Zubereitungsart, kann der Anteil an Anti-Nährstoffen stark reduziert werden. Mehr Infos zu den Antinährstoffen findest du hier …

Urkorn Weizen Getreide

Weizenunverträglichkeit

Eine besonders häufige Unverträglichkeit bezieht sich auf Weizen - die sogenannte Weizenunverträglichkeit oder auch Weizen-Allergie. Das kommt daher, weil Weizen heutzutage sehr hoch gezüchtet ist. Die Züchtungen machen das Weizenkorn gegen Krankheiten (Bakterien) und Pilzen resistenter. Was leider vergessen wird: in unserem Darm befinden sich viele Bakterien und Pilze, welche für die Verdauung (Zerlegung und Aufbereitung) notwendig sind. Auch diese können mit diesen überzüchteten Getreidekörnern  nichts mehr anfangen. Auch ist der Gluten-(Eiweiß)Anteil heute um vieles höher, als noch vor 50 Jahren. Und Pestizide, Fungizide und andere chemische Mittel belasten das Getreide und damit unseren Darm zusätzlich.

Das betrifft zunehmend aber nicht nur den Weizen. Auch Dinkel wird immer mehr hochgezüchtet und industriell hergestellt - und daher unverträglicher.

Aber Weizen macht auch besonders leicht "dick"! Das kommt daher, weil etwa 75 % der Kohlenhydrate im Weizen in Form von Amylopektin  A vorliegt.  Und Kohlenhydrate - auch in Vollkorn - sind hauptverantwortlich für Gewichtszunahme, Diabetes und Adipositas. Nicht nur das Amylopektin den Blutzuckerspiegel stärker ansteigen lässt, als andere Kohlenhydrate-Verbindungen. Amylopektin steht im Verdacht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu begünstigen. Es gibt Hinweise darauf, dass es den schlechten Cholesterin (LDL) erhöht.

Der Unterschied zu Zöliakie

Glutenunverträglichkeit ist auf jeden Fall zunächst einmal etwas anderes, als Zöliakie. Bei einer Zöliakie führen bereits kleinste Mengen an Gluten zu Beschwerden. Diese Erkrankung wird oft auch schon in der Kindheit diagnostiziert. Sie ist sehr oft genetisch bedingt. Aber auch im Erwachsenenalter kann Zöliakie diagnostiziert werden. Denn es kann auch vorkommen, dass jahrelang keine Symptome auftreten. Oder Symptome oder Erkrankungen nicht auf die Zöliakie zurück geführt werden.  Bei der Zöliakie entzünden sich die Darmfolikel im Dünndarm, was zu massiven Schmerzen führen kann. Die Aufnahme von Nährstoffen wird blockiert, was oft zu Gewichtsabnahme und Nährstoffmangel führt. Die Diagnose ist nicht ganz einfach. Ich empfehle bei Verdacht einen Transglutaminase-Antikörpertest, das ist ein Bluttest, durchführen zu lassen. Und wenn der Test positiv ist, einen Gewebsabstrich des Dünndarmes. Da Zöliakie meistens genetisch weitervererbt wird, empfiehlt es sich, Familienmitglieder ebenfalls testen zu lassen. Es gibt auch die Möglichkeit eines Gen-Testes. Doch dieser ist sehr teuer.

Und was ist jetzt Glutenunverträglichkeit?

Glutenunverträglichkeit ist genau genommen eine Sensitivität auf Gluten. Sehr oft zeigen Test, welche auf Glutenintoleranz ausgerichtet sind, nichts an.  Denn eine Glutenunverträglichkeit ist keine Zöliakie. Aber die Beschwerden hast du trotzdem. Damit bist du nicht alleine. Immer mehr Menschen leiden daran. Warum? Darüber streiten sich die Fachleute. Das ist auch der Grund, warum wir im Vitalmesszentrum Wien nicht auf Gluten, sondern auf das Getreide (also Weizen, Dinkel, Roggen, Gerste, etc.) testen.

Meine persönliche Meinung nach vielen Jahren Erfahrung damit ist, dass wohl einige Faktoren hier mitspielen:

  • die Industrialisierung von Brot

  • der viel zu hohe Anteil an Brot in der täglichen Ernährung

  • zu schnelles Essen, zu wenig kauen

  • die Zubereitung von Getreide hauptsächlich als Brot, anstatt wie ursprünglich, zu kochen – so wie es die TCM empfiehlt

  • die genetische Veränderung des Saatgutes -das habe ich schon erwähnt

  • die Einzüchtung von Antipilz-Mitteln und Resistenzen gegen Bakterien

  • die Belastung mit Pestiziden und Umweltgiften

  • die massive Dauerstressbelastung, was den Magen und Darm schwächt

Darmsanierung bei Glutensensitivität?

Gluten Sensitivität steht im Verdacht, das Immunsystem zu irritieren und Allergien und Autoimmunkrankheiten auszulösen. Das ist wissenschaftlich nicht geklärt. Doch kann eine Glutenfreie Zeit in Kombination mit einer Darmsanierung kann eine wertvolle Unterstützung sein. Du entlastest damit für einen bestimmten Zeitraum deinen Darm.

Buchempfehlung:

In diesem Buch erfährst du mehr über Weizen, Gluten und die sogenanne ATI-Unverträglichkeit. Was im Grunde die Reaktion auf sogenannte Antinährstoffe ist. Auch erfährst du, wie du Zöliakie testen kannst. Und warum das oft jahrelang unentdeckt bleibt.

Krank durch Brot Glutenintoleranz Glutensensitivität Glutenunverträglichkeit Weizen

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