Ist Vollkorn wirklich gesund?

Unverträglichkeit auf Vollkorn-Produkte

Gesunde Ernährung mit Vollkornbrot?

Du möchtest abnehmen oder dich einfach gesund ernähren und hast deshalb begonnen, statt Weißbrot auf Vollkornbrot umzustellen? Dir ist bewusst, dass Vollkornprodukte mehr Nährstoffe liefern und auch besser für deine Gesundheit sind, doch nach dem Essen eines Vollkorngebäcks bist du sehr müde? Hast Blähungen oder sogar Bauchkrämpfe? Dann könnte eine Vollkornunverträglichkeit der Grund sein.
Aber was ist eine Vollkornunverträglichkeit? Und was könnte der Grund sein, warum du Vollkornprodukte weniger verträgst, als Brot und Gebäck von Auszugsmehlen? Ein Erklärungsversuch aus der Praxis und dem Wissen der traditionellen chinesischen Ernährungslehre, im Hintergrund.

Ist Vollkorn gesund?

Die Aufnahme von Nährstoffen aus Vollkorn

Bevor ich dir erkläre, was eine Vollkornunverträglichkeit ist, möchte ich mit dir der Frage nachgehen, ob Vollkorn auch wirklich so gesund ist, wie es uns von allen Seiten empfohlen wird. Und ich erzähle dir hier aus meiner Praxis von tausenden Gesprächen und Austestungen von Unverträglichkeiten.

Vollkorn liefert wertvolle Nährstoffe

Ja, im Vollkorn findest du wichtige Vitalstoffe wie Vitamine, Mineralien und Spurenelemente. Diese findest du in Weißmehlprodukten nicht. Denn sie befinden sich hauptsächlich in der Schale. Und Vollkornmehl bzw. Produkte aus Vollkorn haben auch einen höheren Anteil an Ballaststoffen. Das macht dich satt, ist gut für deine guten Darmbakterien und sorgt dafür, dass der Blutzuckerspiegel nach dem Essen von Vollkornprodukten, nur langsam ansteigt.

Eine gute Verdauungskraft für Vollkorn

Jetzt weißt du, dass Vollkornprodukte bessere Nährstofflieferanten sind. Doch jetzt kommt die ernüchternde Tatsache, nämlich dass diese Nährstoffe nur aufgenommen werden können, wenn

• du eine gute Verdauungskraft (MILZ-QI in der TCM) hast
• das Getreide nicht roh gegessen wird, so wie das beim Müsli oft der Fall ist, am besten gekocht
• du dein Vollkornbrot langsam isst und gut kaust
• du gut mit Verdauungsenzymen und Basen versorgst bist
• keine Entzündungen im Magen und Darm hast
• kein Leaky Gut (löchriger Darm) oder sonstige Dysbalance im Magen/Darmbereich hat
• keine Glutenunverträglichkeit oder Zöliakie hast

Alleine die Information, dass du Getreide, damit die Nährstoffe verfügbar werden, erhitzen oder zumindest länger einweichen musst, ist für viele etwas vollkommen Neues. Da wird das rohe Müsli in der Früh, unter Umständen auch noch mit kaltem Joghurt, zum absoluten „Darmkiller“. Und es zählt ja nicht, welche Nährstoffe enthalten sind, sondern nur was auch wirklich ankommt. Zumindest sehe ich das so.

Gekochtes Getreidefrühstück in der TCM

Das ist auch der Grund, warum in der TCM-Ernährung ein warmes, gekochtes Getreidefrühstück empfohlen wird. Und bei Verdauungsbeschwerden sogenannte Congees, das sind sehr lange gekochte Getreidesuppen.

Hier findest du Getreiderezepte aus der TCM

• Reiscongee und Reiskur nach TCM
• Getreide-Grundrezepte nach TCM
• Gerste Getreidekur und Rezepte
• Getreide fermentieren

Der Ansatz der Ernährungsberatung nach TCM

Wieder zur „Mitte“ finden

Grundsätzlich unterscheidet sich hier der Ansatz in der Ernährungsberatung nach TCM von der westlichen Ernährungslehre. Denn in der Ernährungslehre der traditionellen chinesischen Medizin steht die Stärkung der Verdauungskraft – dem sogenannten MILZ-QI – im Mittelpunkt. Als auch die Wiederherstellung des inneren Gleichgewichts über ganzheitliche Maßnahmen, die Körper, Seele und Geist betreffen. Welche Nährstoffe in welchen Mengen wo enthalten ist nachrangig. Eine gesunde ausgewogene Kost in Verbindung mit einem ausgeglichenem Lebensstil, wirft das Thema Nährstoffmangel normalerweise nicht auf.

Das wir heutzutage kaum zu unserer „Mitte“ finden, weil wir ständigen Stressoren ausgesetzt sind, zeigt auch wieder die Notwendigkeit einer umfassenden Sicht auf unseren Lebensstil auf.

• Die Kraft der Mitte
• Unverträglichkeiten und TCM-Ernährung

Gluten und Antinährstoffe im vollen Korn

Die Abwehrstoffe in der Schale

Gluten sind ein Bestandteil einiger Getreidesorten. Sie sind der Kleber. Und sie sorgen dafür, dass das Brot und Gebäck so schön aufgeht und eben die Konsistenz bekommt, welche wir so an Brot schätzen. Wenn du geglaubt hast, dass Gluten nur im Weizen vorkommt, dann muss ich dich enttäuschen. Gluten sind Bestandteil ALLER Getreide.

Glutenhaltiges  Getreide:

• Weizen und Weizenderivate (Emmer, Einkorn, Urweizen)
• Roggen
• Dinkel
• Gerste

Hafer ist mit dem Weizen nicht verwandt. Der Hafer selbst ist Glutenfrei. Doch kann er durch die Produktion mit Gluten verunreinigt sein. Das spielt aber nur bei einer echten Zöliakie eine Rolle. Dann musst du „glutenfreien Hafer“ kaufen. Das wird heutzutage in den Reformhäusern auch schon angeboten. Bei einer Glutensensitivität darfst du Hafer gerne in deine Ernährung einbauen. Denn Spuren davon, werden oft gut vertragen. Probiere es einfach aus!

Antinährstoffe – Fodmaps

Aber nicht nur die Gluten machen unserem Darm zu schaffen. Jedes Getreide aber auch Samen und Hülsenfrüchte, bilden zum Selbstschutz gegen Fraß-feinde und Krankheiten sogenannte „Anti-Nährstoffe“. Auch FoodMaps genannt. Diese können unserem Darm ebenfalls belasten. Und machen Getreide, Samen (auch glutenfreie) und Hülsenfrüchte generell schwer verdaulich!
Mehr zu Antinährstoffen und Fodmaps…

Glutenfreie Alternativen

Zu den glutenfreien Alternativen gehören Getreide – oder besser Samen/Gräser wie

• Buchweizen
• Hirse, Braunhirse
• Mais
• Quinoa
• Amaranth
• Reis

Diese Liste stellt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Gerade in den letzten Jahren hat sich die Auswahl bei den Alternativen drastisch erweitert. So kommen aus Asien und Afrika immer mehr interessante Samenfrüchte, welche auch bei glutenfreier Ernährung, gut zu verwenden sind.

Die Quintessenz daraus – Antinährstoffe – Fodmaps

Wenn du also auch auf glutenfreie Getreide/Samen reagierst, unabhängig von den Gluten, dann könnte die Ursache dafür vielleicht die Anti-Nährstoffe, auch Fodmaps genannt, sein. Und diese kannst du nur reduzieren, in dem du lernst, wie du deine Speisen zubereiten musst. Denn durch die richtige Zubereitungsart, kann den Anteil an Anti-Nährstoffen stark reduziert werden. Mehr Infos zu den Antinährstoffen findest du hier …

Die Verdauungskraft stärken für Vollkorn

Aber und das ist jetzt wichtig, geht es hier darum, deine Verdauungskraft so zu stärken, etwaige Darmprobleme in den Griff zu bekommen, sodass die Verstoffwechselung von richtig aufbereiteten Vollkornprodukten, überhaupt möglich wird.

Was ist nun eine Vollkornunverträglichkeit?

Die Ursache für Vollkornunverträglichkeit?

Aus ganzheitlicher Sicht und aus meiner langjährigen Erfahrung ist eine Vollkornunverträglichkeit daher die Folge meistens ganz anderer Probleme und Ursachen, die zu einem Enzymmangel im Darm führen. Und dadurch die in den Schalen vorhandenen Antinährstoffe nicht mehr optimal aufgespalten werden können.

Zu diesen Ursachen für Vollkornunverträglichkeit gehören unter anderem alle Themen, rund um

• Übermäßiger Genuss von Vollkornprodukten oder auch falsche Handhabung
• Leaky Gut (löchriger Darm) – kommt leider immer häufiger vor
• SIBO – Darmfehlbesiedelung, hat viele Gründe
• Überlastung der Stoffwechselorgane wie Leber und Bauchspeicheldrüse, die die Enzyme produzieren
• Energiemangel aufgrund von Dauerstress (MILZ-QI-Mangel) oder Krankheit
• Entzündungen im Magen und/oder Darm aufgrund von Überbelastung mit Gluten, Zucker, synthetische Lebensmittelzusätze oder anderen entzündungsfördernden Nahrungsbestandteilen
• Übersäuerungsproblematik im Dünndarm

Die Liste stellt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Vieles davon kannst du bei einem dafür spezialisiertem Arzt diagnostizieren lassen. Grundsätzlich aber liegt es in deiner Hand, wie du durch eine entsprechende Ernährungsumstellung deine „Mitte“ wieder findest.

Was tun, wenn du Vollkorn nicht verträgst?

Ziel einer ganzheitlichen Ernährungsberatung kann daher nur sein, dir Wege aufzuzeigen, wie du die „Ursachen“ reduzierst, und so ein natürliches Gleichgewicht wiederherstellst. So können Maßnahmen wie

• warmes gekochtes Frühstück und Kraftsuppen
• Getreidekuren mit langgekochtem glutenfreiem Congee
• Heilfasten oder auch Basenfasten
• Leberfasten – Leberwickel
• Einführung von regelmäßigen Entlastungstagen
• Darm- und Stoffwechselkur mit Aloe Vera Drinking Gel
• Stärkung der Darmbarriere mit Pro 12 guten Darmbakterien
• Reduzierung von Dauerstress
• Behebung von Mikronährstoffmängel
• Mineralien und Basen

um nur einiges zu nennen. Welche genaue Maßnahme für dich sinnvoll und auch langfristig die Probleme behebt, ist Teil ein persönlichen Beratung.

Mit einer Reiskur nach TCM kannst du dein Magen-Darm-System unterstützen, das Gleichgewicht wieder zu finden.